Schülertagheim am Heidehof-Gymnasium

Das Tagheim ist das Angebot zur Ganztagesbetreuung des evangelischen Heidehof-Gymnasiums. Hier werden 80 Schüler und Schülerinnen von pädagogisch ausgebildetem Personal zwischen 12 und 17 Uhr an Werktagen während der Schulzeit betreut.

Tagesablauf

Direkt nach dem Unterricht kommen die Schülerinnen und Schüler in das Tagheim, stellen dort ihren Schulranzen ab und gehen zum Mittagessen in den Speisesaal.

Mittagessen:
Es gibt, je nach Unterrichtsende, um 12.30 oder 13.20 Uhr Mittagessen. Das Mittagessen wird täglich von der Johannes-Brenz-Schulküche geliefert, ist schmackhaft, frisch und abwechslungsreich zubereitet. Die Kinder können sich immer nachholen, zum Trinken gibt es Wasser. Sie sitzen an Sechsertischen und übernehmen Aufgaben wie Essen holen, Geschirr abräumen und Tisch abwischen. Wir achten auf das Einhalten von gängigen Tischregeln.

Lernzeit:
Gelernt wird in Lerngruppen von 10–12 Kindern aus den Klassen fünf bis sieben von 14.15–15.00 Uhr. Die Lernzeit beginnt mit einem Silentium von 25 Minuten. So erfahren die Kinder, dass sie eigenständig lernen können und nicht sofort nach Unterstützung fragen müssen. Zum Lernen gehört im Gymnasium das Erledigen der Hausaufgaben, Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und Vorbereitung von Klassenarbeiten. Die Kinder werden dazu angehalten, ihr Hausaufgabenheft korrekt zu führen und die Materialien, die sie zum Lernen brauchen, in die Lernzeit mitzubringen. Eltern müssen trotz Lernzeit das Lernen der Kinder verantwortlich begleiten.

Freizeit:
Vor und nach der Lernzeit haben die Kinder die Möglichkeit z. B. zum Lesen, Spielen drinnen mit Tischfußball, Gesellschaftsspielen und einem großem Kreativangebot oder draußen mit Tischtennis, Fuß- und Basketball, Federball, Stelzen etc. Bis 15 Uhr steht ihnen die Bibliothek mit einer großen Auswahl an Büchern und Zeitschriften zur Verfügung. Die Kinder dürfen sich auf dem ganzen Schulgelände aufhalten.

Unser Menschenbild
Jedes Kind ist einmalig und wertvoll. Wir nehmen es in der Besonderheit seiner Lebensgeschichte und Lebenssituation wahr. Das Kind ist Akteur seiner Entwicklung, in der wir es unterstützen. Es trägt eine große Neugierde auf die Welt in sich sowie das Bedürfnis, alleine tätig zu werden und selbständig handeln zu können.

Unsere pädagogische Haltung
Wir Erwachsenen machen uns als Lernende und Forschende mit den Kindern gemeinsam auf den Weg und unterstützen sie in ihren Themen und Lerngeschichten.

Wir bauen tragfähige Beziehungen zu den Kindern auf und schaffen Strukturen, die ihnen emotionale Sicherheit bieten. Unsere Aufgabe ist es, Situationen und Begegnungen zu ermöglichen und zu nutzen, die Entwicklungs- und Lernprozesse anregen.

Wir sind jederzeit präsente Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen für die einzelnen Kinder, haben aber auch den Anspruch, die Gesamtsituation der Gruppe im Blick zu haben. Wir legen Wert darauf, dass die Kinder wissen, wo wir sind. So können sie uns jederzeit ansprechen. Grundlage unserer Arbeit ist eine hohe Verlässlichkeit. Wenn es einmal dazu kommt, dass wir für Einzelanfragen keine Zeit haben, bieten wir den Kindern einen Zeitkorridor dafür an.

Unser pädagogisches Konzept
Wir gestalten Räume so, dass unsere Kinder eine Vielfalt an Möglichkeiten vorfinden. Dadurch können Kinder Partizipation bei der Gestaltung ihres Alltags praktizieren. Wir führen die Kinder bewusst dahin, aktiv zu werden und eigene Ideen, Fähigkeiten und Zielvorstellungen zu entwickeln. Sie machen praktische und sinnliche Erfahrungen, können Gemeinschaft genießen und mit Begeisterung in einer Wohlfühlatmosphäre kreativ werden. Eine „lange Weile“ ist oft der Grundnährboden für kreative Ideen. Kinder können Projekte entwickeln, für die sie sich mehrere Tage, manchmal sogar Wochen oder Monate Zeit nehmen dürfen. Die Wertschätzung für das Material, das sie bearbeiten und ihr Selbstbewusstsein wachsen mit jedem Tag, an dem sie ihr Ziel verwirklichen.

Für das Zusammenleben im Tagheim gibt es Regeln, die schriftlich festgehalten und mit den Kindern besprochen und erklärt sind. So erfahren Kinder, dass es in einer so großen Gemeinschaft nur dann entspannt zugeht, wenn bestimmte allgemeingültige Verhaltensweisen gelernt und angewandt werden. Notwendige Grenzen geben Kindern Strukturen, die sie brauchen, um sich sicher zu fühlen, zur Ruhe zu kommen und sich bestmöglich entfalten zu können. Sie lernen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.

In der für alle anstrengenden Zeit der Pubertät begegnen wir den Jugendlichen mit liebevoller Zuwendung und klarer Führung. Wir stellen uns den nötigen Auseinandersetzungen.

Wir thematisieren mit den einzelnen Kindern für die Gruppe belastendes Verhalten und suchen gemeinsam Wege hin zu einer Verhaltensänderung.

Unsere Arbeit im Team
Das gemeinsame pädagogische Vorgehen orientiert sich am Gesamtkonzept und den Regeln. Für uns Erwachsene ist es selbstverständlich, dass wir Regeln immer wieder reflektieren und uns selber als Modell und Vorbild daran halten. Die Reflexionen, unter Beachtung der Änderungsideen der Kinder, finden an pädagogischen Tagen der Mitarbeiter statt.

Gleichzeitig sind wir Erwachsenen aufgefordert, flexibel und offen auf Alltags- und Lebenssituationen der Kinder zu reagieren.

Unsere Beobachtungen der Kinder fließen in die wöchentliche Teamsitzung ein und sind Grundlage für ein gemeinsames Fallverstehen, auf dem wir unsere Interventionen aufbauen.

Wir verschriftlichen unsere Beobachtungen. Für jedes Kind wird ein entwicklungsorientierter Beobachtungsbogen geführt. Das gemeinsame Handeln wird dokumentiert, damit es für jedes Teammitglied zugänglich ist.

Die Teamsitzungen bestehen zu einem Drittel aus Organisatorischem. In zwei Drittel der Zeit tauscht sich das Team über Beobachtungen von Kindern und dem Reflektieren von pädagogischem Handeln in Alltagssituationen aus.

In regelmäßigen Abständen beschäftigen wir uns in Teamsitzungen und pädagogischen Tagen mit aktuellen Themen, pädagogischen Fragestellungen und bilden uns weiter, um angemessen auf die Kinder und Fragen von Eltern eingehen zu können.

Unsere Zusammenarbeit mit den Eltern
In Aufnahmegesprächen, an Infoabenden und Elternabenden geben wir Informationen über unser Tagheim. Am Tag der offenen Tür können Eltern und Kinder „Tagheimluft“ schnuppern. In persönlichen Elterngesprächen reflektieren wir gemeinsam die aktuelle Entwicklung des Kindes und entwickeln gemeinsam weitere Ziele. Darüber hinaus stehen wir am Telefon und über Mail gerne für Informationen und Absprachen zur Verfügung. In den Gesprächen zur Lernzeit-Vereinbarung mit Eltern und Kind am Anfang der fünften Klasse und möglichen anschließenden Reflexionen unterstützen wir die Lernorganisation zu Hause und in der Lernzeit.

Unsere Zusammenarbeit mit der Schule
Schulleitung und Tagheimleitung treffen sich wöchentlich. Die Tagheimleitung nimmt an Lehrerkonferenzen teil. Die pädagogischen Mitarbeiter führen Austauschgespräche mit den Lehrern, hauptsächlich den Klassenlehrern, und informieren sich gegenseitig auch kurzfristig über aktuelle Bedarfe. Mit der Schulpsychologin, dem Beratungsteam sowie der Bibliothekarin steht das Tagheimteam in engem Kontakt. Bei besonderem Bedarf treffen wir uns an einem „Runden Tisch“ mit Eltern, Lehrern, Schulleitung und Schulpsychologin, um Ziele für das entsprechende Kind zu entwickeln und Hilfen zu etablieren.

Diakonie einüben Leistungsfähigkeit fördern Innovationen angehen ganztags betreuen Christsein erfahren Offenheit zeigen Gemeinschaft erleben ganzheitlich lernen Verantwortung übernehmen