Um Diskriminierung an unserer Schule zu bekämpfen und über ihre schlimmen Folgen zu informieren, nahm sich das SMV-Team am 6. Dezember 2023, im Rahmen einer Aktion in der Aula, dieses Themas an. Ziel war es, die Wichtigkeit von Gleichberechtigung und die Positionierung gegen Rassismus zu betonen. Dafür unterbrachen sie den Unterricht der Klassen 7 bis 10 und forderten sie dazu auf in die Aula zu kommen.

Zum Einstieg wurde ein Experiment mit den Schüler*innen unternommen. Sie wurden nach Haarfarbe in 3 Gruppen eingeteilt: Blond-, Braun-, Schwarzhaarige. Je nach Gruppe wurden ihnen dann unterschiedliche Aufgaben zugeteilt, die sie, an dem für diese Zwecke frei erfundenen „Heidehof-Day“, machen sollten, der nach den Ferien stattfinden sollte. Die Aufgaben waren absichtlich ungerecht vergeben. Die Dunkelhaarigen sollten in der Mensa Nachtische ausprobieren und sich erst um 10:30 Uhr treffen, die Blonden um 7:20 Uhr Müll aufsammeln und die Braunhaarigen um 7:55 Uhr in der Bibliothek über die kommenden Ausflüge und Aktionen abstimmen. Begründet wurde die Aufteilung mit dem Argument, dass Schwarzhaarige einen besseren Geschmacksinn und Braunhaarige den besten Gemeinschaftssinn hätten. Die Blonden sind übriggeblieben und schließlich muss ja einer diese unschöne Aufgabe übernehmen – so jedenfalls die Begründung. Die Aufregung war groß. Viele blonde Schüler*innen beschwerten sich und fanden sich ungerecht behandelt, während der Rest jubelte und sie auslachte.

Doch dann wurde das Experiment aufgelöst und der eigentliche Grund des Treffens erklärt: Das, was gerade passiert ist, passiert überall in der Welt, erklärte Phillipp Kirchgässner, einer der diesjährigen Schülersprecher und neben Christelle Pössl, Lilly Tsiakmakis und Franca Gutsche einer Hauptorganisatoren der SMV-Aktion. Viele Menschen werden aufgrund ihres Äußeren diskriminiert, unfair behandelt und ausgegrenzt. Auch auf unserer Schule gab es schon mehrere rassistische und antisemitische Fälle. Z.B. wurden Hakenkreuze „zum Spaß“ auf Wände und Tische geschmiert. Die Schüler*innen wurden darüber aufgeklärt, dass man sich der Ernsthaftigkeit dieser Themen bewusst werden sollte und dieses Verhalten, egal ob an der Schule oder im normalen Alltag, nicht ok ist. Menschen sollten nicht, egal ob aufgrund von Hautfarbe oder Haarfarbe, Sexualität oder Religion ausgeschlossen oder diskriminiert, sondern so respektiert werden, wie alle Menschen. Das sollte jedem bewusst sein und niemand sollte sich über das Leid anderer Menschen lustig machen. Rassismus und Antisemitismus sind und werden vermutlich leider immer gesellschaftliche Themen bleiben. Umso wichtiger ist es, dass wir uns die gravierenden Folgen für die Betroffenen immer wieder vor Augen halten und die Erkenntnis gewinnen, dass es an uns ist, sich für Gleichberechtigung aktiv einzusetzen. Nur so ist ein friedliches Zusammenleben an unserer Schule, in Deutschland und weltweit möglich. In einem gemeinsamen Schlussstatement verdeutlichte die SMV dies noch einmal und ermutigte die Schüler*innen, über ihre leichtsinnigen Taten nachzudenken und bei diskriminierenden Äußerungen in ihrem Umfeld deutlich Stellung zu beziehen.


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Diakonie einüben Leistungsfähigkeit fördern Innovationen angehen ganztags betreuen Christsein erfahren Offenheit zeigen Gemeinschaft erleben ganzheitlich lernen Verantwortung übernehmen