Wir, die Französischgruppe aus der 8c, hatten durch das Programm Erasmus+ die Möglichkeit, eine Woche (16. bis 22. März 2025) in der französischen Kleinstadt Baud verbringen. Baud hat ungefähr sechstausend Einwohner und liegt in der Bretagne. Wir konnten den Austausch sowohl für unsere Sprachkenntnisse als auch zum Kennenlernen der Kultur und den Gewohnheiten der Franzosen nutzen.

Wir haben uns am Samstag um kurz vor neun Uhr am Esslinger Bahnhof getroffen, um mit dem TGV nach Paris zu fahren. Alle waren sehr aufgeregt und haben sich von ihren Familien verabschiedet. Dann sind wir in den Zug gestiegen und drei Stunden zum Bahnhof Paris Est gefahren, wo wir zwei Stunden hatten, um zum anderen Bahnhof in Paris zu kommen. Wir haben Fotos und Videos gemacht und etwas zu Essen eingekauft. Danach sind wir eine halbe Stunde mit der Métro gefahren und die Vorfreude ist mit jedem Kilometer gestiegen. Im anderen Bahnhof angekommen, sind wir nochmal zu einem anderen Gleis gegangen, um fünf Stunden mit dem TGV nach Lorient zu fahren. Wir haben uns die Zeit mit Spielen und Lesen vertrieben, aber trotzdem ist sowohl die Angst als auch die Vorfreude immer größer geworden. In Lorient angekommen, wurden wir von unseren Gastfamilien empfangen und sind voller Vorfreude auf die Woche mit ihnen nach Hause gegangen.

Der Sonntag war dafür gedacht, die Franzosen etwas besser kennenzulernen. Somit hatten wir an dem Tag kein Programm. Trotzdem wurde viel unternommen. Einige waren am Strand (zum Beispiel in Carnac), da das Wetter und die Temperatur sehr gut waren. Carnac ist eine wunderschöne Kleinstadt direkt am Atlantik mit einigen Cafés, Restaurants und Andenkenläden. Es hat jedoch auch eine sehr schöne Natur mit einem riesigen Strand.

Am folgenden Tag wurden wir von der Schulleitung begrüßt und haben danach eine Stadtführung gemacht. Wir haben sehr viel Natur und ein paar Wahrzeichen aus der Bretagne gesehen.
Da Crêpes bzw. Galettes aus Buchweizenmehl eine bretonische Spezialität sind, haben wir nach der Stadtführung einen Workshop gemacht, in dem wir gelernt haben, wie man richtig Crêpes macht. Danach gab es in der Kantine der Schule etwas zu essen. Nach der Mittagspause ging es für uns in den Unterricht. Jedoch haben die französischen Schulen ausschließlich 45 Minuten Unterricht und danach eine Viertelstunde Pause. Unsere Gruppe wurde aufgeteilt. In der ersten Stunde waren es Informatik, Spanisch oder Deutsch. Nach der ersten Pause ging es dann weiter mit Mathe, Tanzen oder Französisch. Der bretonische Tanzkurs ist in der Bretagne ein Pflichtfach, das alle besuchen müssen. Zum Schluss gab es noch Tanzen, Französisch oder Mathe. Da die Stunden nur 45 Minuten gehen, war die Schule schon um 16:50 Uhr zu Ende.

Am Dienstag ging es wieder in die Schule, da dort unser Treffpunkt für den Ausflug zur Ile aux moines war. Wir sind fünfzig Minuten mit dem Bus zum Hafen in Carnac gefahren, wo wir dann fünf Minuten mit einem kleinen Boot auf die Ile aux moines gefahren sind. Dort hatten wir dann zweieinhalb Stunden, um die Insel zu besichtigen. Die Ile aux moines hat eine wunderschöne Natur mit riesigen Sandstränden und einem großen Wald. Außerdem gibt es viele kleine Geschäfte, wie Bäckereien, Crêperien und Cafés über die ganze Insel verteilt. Um 12 Uhr sind wir wieder an den Strand gegangen, um dort mit der gesamten Gruppe zu picknicken. Die restliche Zeit haben wir dafür genutzt, um Videos und Fotos zu machen und um Andenken wie Muscheln oder Steine am Strand zu sammeln. Da viele Strände mit Müll übersäht sind, haben wir danach in einem Workshop namens «Les mains dans le sable» den Strand aufgeräumt. In den zwei Stunden haben wir insgesamt um die 65 Kilo Müll gesammelt, der am Ende natürlich noch sortiert werden musste. Um 16 Uhr war der Workshop zu Ende und wir sind wieder zurück zum Boot gefahren. Da wir das erste knapp verpasst haben, mussten wir noch eine Viertelstunde warten, bis wir wieder ans Festland fahren konnten. Danach haben wir uns in den Bus gesetzt und sind zurück zur Schule gefahren.

Am Mittwoch fuhren wir gegen 8:25 Uhr von der Schule aus in Richtung Vannes los. Nach etwa einer Stunde kamen wir an und liefen gemeinsam zum Startpunkt der Stadt-Rallye. In kleinen Gruppen erkundeten wir die schöne Stadt mit ihren alten, bunten Häusern. Vannes ist eine historische Stadt in der Bretagne im Nordwesten Frankreichs. Sie ist bekannt für ihre gut erhaltene Altstadt mit Fachwerkhäusern, alten Stadtmauern und dem Hafen. Die Rallye führte uns zu vielen spannenden Orten, unter anderem zur Cathédrale Saint-Pierre. Anschließend durften wir die Stadt auf eigene Faust entdecken. Wir blieben eine Weile auf dem Markt, um ein paar Kleinigkeiten für Familie und Freunde zu kaufen. Dort gab es auch einen Stand mit typischen bretonischen Streifen-T-Shirts. Um 11:45 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Heimweg. Den Nachmittag verbrachten wir mit unseren Gastfamilien. Einige unternahmen etwas gemeinsam, zum Beispiel gingen wir bowlen. Dort trafen sich auch ein paar andere Gastfamilien. Es war ein schöner und lustiger Nachmittag, an dem man die Gastfamilie noch besser kennenlernen konnte.

Am Donnerstag sind wir morgens um 8:25 Uhr mit dem Bus nach Carnac gefahren. Dort waren wir zuerst im Museum «La Maison des Mégalithes». Es ging um die berühmten Steine von Carnac. Danach sind wir ein bisschen draußen rumgelaufen und haben uns die riesigen Steinreihen angeschaut – das sah echt spannend aus. Später ging es weiter nach Quiberon. Dort haben wir alle am Strand gepicknickt und die schöne Aussicht aufs Meer genossen. Als Nächstes stand Strandsegeln an der Reihe. Wir waren immer zu zweit in einem Team und mussten verschiedene Übungen machen. Das hat richtig Spaß gemacht! Gegen 17 Uhr waren wir wieder zurück. Abends hatten wir dann nochmal ein Treffen von 18:30 bis 21 Uhr. Auch die Eltern der Gastfamilien waren eingeladen. Es gab ein leckeres Buffet in der Schule und wir haben zusammen gegessen und geredet. Es war ein schöner Abend und alle hatten gute Laune.

Am Freitag war unser letzter Tag in Frankreich. Am Morgen waren wir noch im Postkartenmuseum. Das war zwar ziemlich klein, aber trotzdem ganz interessant. Wir haben uns dort alte bretonische Postkarten angeschaut und gesehen, wie sie früher aussahen und was für Motive es gab. Danach ging es gegen 10:30 Uhr zum Bahnhof. Dort haben wir auf unseren Zug gewartet und uns von unseren Austauschpartnern verabschiedet. Viele haben sich nochmal umarmt und man hat gemerkt, dass der Abschied niemandem leichtfiel. Im Zug haben wir uns dann noch viel unterhalten, Spiele gespielt und einfach die restliche Zeit zusammen genossen. In Paris hatten wir noch ein bisschen Zeit, um uns etwas umzuschauen.

Die Woche in Frankreich war echt schön und wir haben super viel erlebt. Es war cool, die Austauschpartner besser kennenzulernen und so viel gemeinsam zu machen. Wir hatten viele lustige und schöne Momente, an die wir bestimmt noch lange denken werden. Der Austausch war eine tolle Erfahrung und hat richtig Spaß gemacht!


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