„Robin Hood. Die wahre Geschichte“ – ein Theaterprojekt der Bergerschule und des Evang. Heidehof-Gymnasiums. Wer glaubt, die Geschichte von Robin Hood zu kennen, wurde überrascht, denn auf der Aulabühne des Heidehof-Gymnasiums wurde sie am 24. und 25. Juni 2015 in einer völlig neuen Weise erzählt.

Wer glaubt, die Geschichte von Robin Hood zu kennen, wurde überrascht, denn auf der Aulabühne des Heidehof-Gymnasiums wurde sie am 24. und 25. Juni 2015 in einer völlig neuen Weise erzählt. (Teaser-Ende)

Die Handlung der Aufführung setzt Jahre nach Robin Hoods allseits geläufigem Wirken ein. Der Sheriff von Nottingham versucht alles, den Mythos vom Helden, der den Reichen genommen und den Armen gegeben hat, zu zerstören. Durch eine eigene Theaterinszenierung möchte er erreichen, dass Robin als der Böse und er selbst als der Held in die Geschichte eingeht. Doch gerade, als „Die wahre Geschichte von Robin Hood“ als Stück im Stück auf die Bühne kommt, kehrt Robin Hood von den Kreuzzügen zurück.

Ungewöhnlich war auf den ersten Blick auch die Zusammensetzung der Schauspieler. Zwölf Jungen des Heidehof-Gymnasiums agierten zusammen mit sieben Schülerinnen der Bergerschule, unserer langjährigen Partnerschule im Stuttgarter Osten. „Robin Hood“ war bereits das siebte Theater-Kooperationsprojekt mit der Förderschule. Das Besondere an der Zusammenarbeit zwischen den beiden Schulen ist, dass sich die Schüler auf Augenhöhe begegnen. Jeder trägt seinen Teil zum Gelingen der Aufführung bei. Dabei war stets zu beobachten, dass die Unterschiede zwischen Gymnasiasten und Förderschülern mitunter bis zur Unkenntlichkeit verschwimmen.

In diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben war die Leistung von Indira Dhesi, die die weibliche Hauptrolle der Maid Marian spielte. Unter den Heidehof-Jungen, die allesamt der Theaterklasse 5c entstammten, glänzten unter anderem Nikolai Gehrig (als Robins Sohn), Paul Grupp (Sheriff) und der kleine Moritz Männle, dem die Rolle des Little John auf den Leib geschrieben schien. Es waren jedoch nicht nur einzelne, die sich hervortaten, sondern insgesamt eine sehr gelungene Ensemble-Leistung, zu der auch die Technik-AG (Licht) beitrug.

Theater-Profi Tobias Metz, Martina Höschele (Bergerschule) und Johannes Wahl (Heidehof-Gymnasium) setzten auf ein sehr abstraktes Bühnenbild, das aus weißen Papierbahnen bestand, die im Verlaufe der Aufführung beschrieben, bemalt oder zerschnitten wurden. Überhaupt setzten sie in der Koproduktion Möglichkeiten des Theaters ein, die für die Schüler der fünften bzw. sechsten Klasse anfangs selbst fremd waren. So schlüpften die Kinder und Jugendlichen zum Beispiel erst auf der Bühne zu Beginn der Handlung in ihre Kostüme, die aus einem T-Shirt mit Namen bestanden, deren Farbe eine Zugehörigkeit zum „Team Robin“ bzw. „Team Sheriff“ signalisierte. Am Ende gingen die beiden feindlichen Lager wie zwei amerikanische Football-Teams auf einander los.

So entstand eine ganze eigene Sicht auf die Geschichte um Robin Hood, eine moderne Erzählung von Freiheit und Gerechtigkeit. Vor allem aber zeigte die Inszenierung, wie wichtig es ist, seine Geschichten und Erfahrungen weiter zu erzählen. Schön, dass die Schauspieler der beiden Schulen auch als Gruppe zusammenfanden und Vorurteile abbauen konnten.


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