Seit einigen Jahren schon haben Lehrkräfte unserer Schule die Möglichkeit, ein verlängertes Wochenende im Frühjahr im Franziskanerinnenkloster Bonlanden zu verbringen. In diesem Jahr waren wir eine außergewöhnlich symmetrische Achter-Gruppe: vier Frauen und vier Männer; vier evangelisch, vier katholisch; vier mit Religion als Fach, vier ohne.
Wir sind im Kloster als ganz verschiedene Einzelne, aber auch als kleine Gemeinschaft. Das allein schon ist ein Geschenk. Aber wir nehmen auch unsere Stellvertreter-Rolle für unsere Kollegiums-Gemeinschaft sehr ernst. In diesem dreifachen Selbstverständnis nehmen wir uns Zeit für die sparsamen, klugen Impulse, die uns Schwester Veronika gibt und die wir – „in aller Freiheit“, wie sie immer wieder betont – aufnehmen und am Ende in irgendeiner Form in unsere Schule tragen.

Hier sind meine drei Lieblingsbeispiele unserer Impulse:

Die kleine Krone auf dem Bild symbolisiert unsere je eigene Würde, ohne dass wir uns groß oder klein machen müssten – vor Gott schon gar nicht.

Von Hannah Arendt stammt das Bild des Fadens, unseres je eigenen Fadens, den wir in ein schon vorhandenes Geflecht weben.

Die Meditierenden kennen das, wenn es juckt und zwickt und die Gedanken immer wieder abschweifen. Da tröstet uns Franz von Sales (1567–1622):

Wenn dein Herz wandert oder leidet,
bringe es behutsam an seinen Platz zurück
und versetze es sanft
in die Gegenwart Gottes.

Und wenn du in deinem Leben
nichts anderes getan hast
als dein Herz zurückzubringen
und wieder in die Gegenwart Gottes zu versetzen,
obwohl es jedes Mal wieder fortlief,
nachdem du es zurückgeholt hattest,
dann hast du
dein Leben erfüllt.

Claudia Sauer


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